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Ron.W
Titel: (gelöst) Notebook Medion MD95500 Twinview  BeitragVerfasst am: 21.11.2006, 19:08 Uhr



Anmeldung: 13. Mar 2006
Beiträge: 83

Das Notebook ist mit der NVIDIA GO 6600 ausgestattet, verfügt über ein 17'' XWGA-Display 1400x900 (60Hz) von LG-Philips, Typ LM171W02-A4 (Techn. Daten: http://www.beyondinfinite.com/lcd/Libra ... 02-A4.pdf)
als Zweitmnonitor konnte ich für den Test einen NEC Multisync 6FG verwenden. Dieser Monitor versteht 1280x1024 bei 75 Hz, kann aber noch keine E-EDID an die Grafikkarte zurückgeben, woran die von Nvidia empfohlene automatische Konfiguration scheitert: er wird mit zu hoher Frequenz oder aber mit nur 60Hz. angesteuert.

Ausgangssituation:
Kanotix 2006-01-RC4 als Ultra-Poor-Mans-Install mit UnionRW.und Sicherung der Konfiguration, entsprechende Cheatcodes beim Booten.



Zunächst den Nvidia-Treiber installieren:

Internetverbindung herstellen (setzt konfigurierte Netzwerkkarte voraus)
dann in der Root-Konsole:
Code:
update-scripts-kanotix
install-nvidia-debian.sh -v 8776


mit dieser Version habe ich es auf dem Notebook erfolgreich getestet. Zukünftige Treiber werden vermutlich einfacher einzurichten sein und funktionieren. Dazu dann einfach den Parameter -v <Versionsnummer> beim Aufruf weglassen.

(Die Option install-nvidia-debian.sh -cd hat es zumindest bei mir nicht ermöglicht unterschiedliche Auflösungen und Bildwiederholfrequenzen separat für die zwei Displays in den nvidia-settings oder in kcontrol einstellen zu können. Wenn jemand das auf diesem Notebook, evtl. erst mit einer künftigen Treiber-Version, hinbekommt, erübrigt sich der gnze nachfolgende Rums hier.)

X neu starten, unbedingt zunächst nur im Single-Screen-Modus, also nicht wie im Wkki beschrieben vorher auf init3 gehen und irgendwelche Änderungen an der xorg.conf vornehmen, sonst kann es unerwartet passieren, daß kdm nach einem Paßwort fragt, obwohl eigentlich im Life-System deaktiviert. Das Monitorkabel darf also auch noch nicht angeschlossen sein, die Graphikkarte würde es sonst erkennen und versuchen den Zweitmonitor statt des internen Displays zu aktivieren.

Der Treiber funktioniert, wenn das NVIDIA-Bild beim X-Start kurz eingeblendet wird.

Zumindest bei mir wurde das Konfigurationswerkzeug von nvidia nicht miteingerichtet, die Dateien jedoch installiert. Falls es also nicht mit nvidia-settings aus der Konsole aufrufbar sein sollte (oder die Verknüpfung im K-Menü unter "System" nicht funktioniert) einfach nachinstallieren:
Code:
apt-get update
apt-get install nvidia-settings


Mit Root-Rechten kcontrol aufrufen. Im Zweig Kanotix-->"Anzeige", Registrierkarte "Treiber", Tab "Allgemein" sollte jetzt bereits nvidia (nicht mehr nv) angewählt sein.

TwinView wird an dieser Stelle auf dem Tab "Nvidia" eingeschaltet: Kreuz in's Kästchen bei "TwinView aktivieren" setzen.
HorizSync(Monitor2) bekommt den Wert 49-60 (für das Laptop-Display), und bei
VertRefresh(Monitor2) wird 60 eingetragen.
Die Meta-Modes sind vom zusätzlichen Monitor abhängig. In jedem Fall steht an erster Stelle der Wert für die gewünschte Auflösung des zusätzlichen Monitors z.B. 1280x1024_75. Dahinter, durch Komma davon getrennt die obligatorischen 1440x900_60 für das Notebook.
Für unser MD95500 und den NEC Multisync 6FG sieht die gesamte Zeile so aus (Anführungszeichen mit eingeben!):
"1280x1024_75,1440x900_60; NONE,1440x900_60" DIe Zahl nach dem Unterstrich steht für die Vertikalfrequenz.
Wenn der Zweitmonitor rechts neben dem Notebook steht, muß als Ausrichtung "leftOf" ausgewählt werden, steht er links, muß man "RightOf" verwenden. Kein Scherz. Das steht auch so im Handbuch zu den Treibern, Anhang I. Es hat damit zu tun, daß alle mobilen Nvidia-Graphikkarten den VGA-Anschluß zum ersten Display erklären, sobald ein Monitor daran angeschlossen wird. Monitor2 ist in Twinview folglich das eigentliche Laptop-Display, weswegen auch noch eine manuelle Änderung an der Datei xorg.conf (im Life-System und bei Poor-Mans-Install an der Datei XF86Config-4) vorzunehmen ist, bevor X neu gestartet wird. Daher nach dem Klick auf "Anwenden" die Frage nach dem Neustart von X unbedingt verneinen, ansonsten wird X (wenn überhaupt) nur noch mit VESA-Auflösung starten.

Mit Root-Rechten die Datei /etc/X11/XF86Config-4 editieren, komfortabel geht das z.B. mit KWrite. Folgende Änderungen sind fällig:

In der Section "Monitor" müssen hinter HorizSync und VertRefresh die Werte an die Daten des Zweitmonitors angepasst werden. Noch von SingleView her stehen dort die Parameter für das Laptop-Display, was im besten Fall für eine grausame 60Hz Refreshrate auf der Röhre führt, im ungünstigen Fall wieder die gesamte X-Konfiguration zerschießt, weil die automatischen Konfigurationsversuche der Treiber die XF86Config-4 schnöde mit VESA-Einträgen überschreiben und sich die NVIDIA-Treiber meist nur wieder komplett neu installieren lassen. Der NEC 6FG braucht z.B. folgendes:
HorizSync 27.0 - 80.0
VertRefresh 55.0 - 90.0

Die 80 für hsync sind noch OK, auch wenn dieser Monitor lt. Handbuch bis 79.0 kHz spezifiziert ist. Die geringfügige Übertaktung ermöglicht aber die Standardauflösung gem. VESA-Standard für 1280x1024 bei 75 Hz

Irgendwo zwischen den zahlreichen Modlines sollte sich der Eintrag finden.
# 1280x1024 @ 75Hz (VESA) hsync: 80.0kHz
ModeLine "1280x1024" 135.0 1280 1296 1440 1688 1024 1025 1028 1066 +hsync +vsync

Fehlt er, fügt man ihn ein.

Der Eintrag
ModeLine "1440x900" 106.47 1440 1520 1672 1904 900 901 904 932 -HSync +Vsync
# 1440x1050 @ 60.00 Hz (GTF) hsync: 65.22 kHz; pclk: 126.27 MHz

für das Notebook-Display sollte ja in jedem Fall vom Single-View-Mode bereits vorhanden sein.

In der Section "Device" prüfen, ob hinter Option "DynamicTwinView" schon eine "1" steht, falls nicht, ändern.

Als nächstes kommt die Section "Screen" an die Reihe. Es sollte sich darin der Eintrag

Code:
   SubSection "Display"
      Depth     24
      Modes "1440x900" "1400x1050" "1280x1024" "1152x864" "1024x768" "800x600" "640x480"
   EndSubSection


finden,. außerdem noch folgendes:

Code:
   Option   "TwinView"   "true"
   Option   "TwinViewOrientation"   "LeftOf"
   Option   "MetaModes"   "1280x1024_75,1440x900_60; NONE,1440x900_60"
   Option   "SecondMonitorHorizSync"   "49-60"
   Option   "SecondMonitorVertRefresh"   "60"


Jeder der unter MetaModes aufgeführten Einstellungen muß von den in der Section "Monitor" (für den externen Monitor) eingerichteten Wertebereichen sowie den Optionen SecondMonitor... (für das interne Display) abgedeckt werden, und außerdem als ModeLine definiert sein.

Speichern, alle Fenster und Programme schließen, Monitorkabel anschließen(!) und X neustarten mit Strg+Alt+Backspace.

Der Nvidia-Startbildschirm sollte bereits jeweils zur Hälfte auf beide Displays verteilt erscheinen. Die Kontrolleiste findet sich ab jetzt auf dem Zweitmonitor wieder, der dank des eigenwilligen Verhaltens der NVIDIA-Karten nun zum ersten geworden ist.

Damit nun ein vernünftiges Arbeiten möglich wird, und Programmfenster nicht ständig mittig zwischen den Monitoren geöffnet werden, sind noch folgende Schritte erforderlich:

K-Menü-->Kontrollzentrum-->Anzeige--> Hier sollte man kurz einen Blick auf die Bildwiederholfrequenz werfen. Sie muß für den Röhrenmonitor stimmen: Die Nvidia-Treiber verfügen über einen Fallback zur Autokonfiguration, und so kann es vorkommen daß bei einem Fehler in der XF86Config-4 unbemerkt eine viel zu hohe Bildwiederholfrequenz verwendet wird, die den Monitor nach kurzer Zeit beschädigen würde.

Ist das OK, weiter zum Reiter "Mehrere Monitore". Dort dann
Kreuz in das Köstchen vor "Unterstützung virt. Aarbeitsflächen f. mehrere Monitore"
Kreuz in das Köstchen vor "Unterst. Fensterwiderstände"
Kreuz in das Köstchen vor "Unterst. Fensterpositionierungen"
Kreuz in das Köstchen vor "Unterst. Fenstermaximierungen"
Kreuz in das Köstchen vor "Unterst. Vollbilddarst. mehrere Monitore"

Anschließend ein Klick auf Anwenden.

Jetzt endlich verhält sich Twin-View so, wie die meisten es erwarten würden, wenn man mal davon absieht, daß die Kontrolleiste und alle Desktopdateien/Verknüpfungen auf dem Zweitmonitor liegen.

Mit nvidia-settings in der Konsole oder dem Programmaufruf via entsprechendem Nvidia-Eintrag aus dem K-Menü unter "System" lassen sich Digitale Schwingung und Abbildungsschärfe für beide Monitore separat einstellen. Farbkorrekturen leider nur gemeinsam, da muß wohl noch am Treiber nachgebessert werden. Auch wäre es großartig, wenn die Einstellung der Auflösungen und Frequenzen beider Monitore gleichfalls in den Nvidia-Settings vorgenommen werden könnten. Das würde die beschriebenen Klimzüge auf dem Weg zu einer alltagstauglichen TwinView-Konfiguration ersparen.

Grundsätzliches zur Vorgehensweise:
Fein raus ist, wer eine Ultra-Poor-Mans Installation mit Union-rw angelegt hat. Hierbei landen alle nachträglichen Änderungen am System in drei Dateien, die sich bei einem Fehler leicht und rasch in den vorherigen Stand zurückversetzen lassen, man kann ohne in Verlegenheit zu geraten sofort einen erneuten Versuch starten.
Dazu legt man sich vor jeder Änderung eine Kopie der Dateien cofigs.tbz, knoppix.sh an, und legt unter dem Verzeichnis /ramdisk/var/tmp/unionrw-loop (oder einem beliebigen anderen Pfad im Dateisystem, nicht jedoch auf FAT- oder NTFS-Laufwerken) einen Backup Ordner an, in das man alle anderen Ordner dieses Verzeichnisses hineinkopiert. Rootrechte erforderlich! Hat man die Konfig vermurkst, startet man mit der Life-CD, legt ein Verzeichnis unter /mnt an (mkdir /mnt/union-001), in das man das Union-Image einhängt: mount -o loop <Pfad zum Image/Image-Dateiname> /mnt/union-001 Nun kann man bequem alle Verzeichnisse die unter /mnt/union-001 zu finden sind, bis auf das Backup-Verzeichnis natürlich, löschen, und die aus dem Backup-Ordner zurückkopieren.
Hat man seit dem Backup auch configs.tbz und knoppix.sh neu erstellt, ersetzt man auch diese mit der Version, die zeitgleich mit dem Backup der union-fs-Dateien erzeugt wurde. (Als Backup-Ort verwende ich auch für diese beiden Dateien das Backup-Verzeichnis im unionrw-loop, so lassen sich mehrere Backups vorhalten ohne in ein Versionschaos zu geraten...) Egal was passiert, auf diese Weise ist das System nach spätestens fünf Minuten beim nächsten Reboot wieder voll funktionstüchtig - trotz umfassender Installations- und Konfigurationsmöglichkeiten. Natürlich könnte man auch einfach nur das komplette union-image-file auf der Platte duplizieren, und mit den beiden separaten Konfigurationsdateien irgendwo auf der Platte ablegen. Wer genug Platz hat, kann das ruhig auch so machen...

In der gesicherten configs.tbz findet sich normalerweise auch immer eine Kopie der XF86Config-4 bzw. xorg.conf- Datei, die man notfalls daraus extrahieren kann, falls man es unterlassen hat, vor den manuellen Änderungen eine eigene Kopie davon anzulegen.

Grade bei Änderungen an der X-Konfiguration hat sich ein schnelles Backup/Restore Verfahren bewährt, denn der Unerfahrene kommt rasch in die Lage, in irgend einer Anmeldeschleife gefangen zu sein oder vor einem schwarzen Bildschirm festzuhängen.


Übrigens: Der Ruhezustand "Suspend-to-Ram" aus den Energieoptionen im Infobereich der Kontrolleiste funktioniert einschließlich völlig korrektem Aufwecken in dieser Twin-View-Konfiguration genau so wie schon seit 2006-01-RC4 einschl. NVidia-Treibern im Single-View-Modus, es dauert nur wenige Sekunden. Einzig der WLan-Adapter braucht manchmal einen zusätzlichen Weckruf.


Grüße
Ron.


P.S.: Vieles hiervon ist für erfahrene Kanoten sicherlich trivial, stellt aber Neulinge vor schier unlösbare Probleme. Deswegen so ausführlich, man hätte das auch in wenigen Zeilen abhandeln können. Smilie Besonderen Dank an Gowator aus dem IRC #Kanotix für die tatkräftige Hilfe bei der Problemlösung.
 
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Ron.W
Titel:   BeitragVerfasst am: 22.11.2006, 17:49 Uhr



Anmeldung: 13. Mar 2006
Beiträge: 83

Nachtrag:

Das KDE-Panel (= kicker) läßt sich recht einfach auf das Notebook-Display (das von der Grafik-Karte ja in twinview stets als zweites Display behandelt wird) zurückverfrachten. Damit kann der externe Monitor (hier: NEC 6FG) wie gewohnt über seine beiden Eingänge (oder einen separaten Umschalter, falls der verwendete Typ selbst keinen hat) abwechslnd-gleichzeitig für zwei Rechner verwendet werden, ohne solange die Kontrolle über Kanotix zu verlieren:

Rechtsklick auf die Kontrolleiste-->Einrichten
Unter "Layout" findet sich nach der oben beschriebenen Twinview-Einrichtung ein zusätzlicher Bereich "Bildschirm", in dem man die Einstellung "Xinerama-Schirm" auf "2" ändert. Sofort nach dem Klick auf "Anwenden" wandert das Panel vom externen Monitor auf den Laptop, wo es für mich einfach hingehört. Ein X-Neustart ist dazu nicht erforderlich.

Es lohnt sich, die weiteren Möglichkeiten die dieses Kontrollfenster bietet einmal genauer unter die Lupe zu nehmen, man kann z.B. dort auch festlegen, auf welchem Schirm Programmfenster standardmäßig geöffnet werden sollen.

Die Symbole auf dem Desktop scheinen jedoch nicht mitwandern zu wollen, mehr noch, sie lassen sich auch nicht per Hand dorthin schieben. Sie flutschen immer sofort wieder zurück auf den externen Monitor. Doch auch dagegen ist ein Kraut gewachsen:

Rechtsklick auf Arbeitsfläche --> Symbole --> Haken vor "Symbole an Gitter ausrichten" entfernen. Nun lassen sich auch die Symbole auf beiden Monitoren so anordnen, wie man es braucht. Setzt man danach noch an gleicher Stelle den Haken bei "Symbole fixieren", bleibt diese Einrichtung dauerhaft bestehen.

Nach vollständiger Einrichtung muß man ale Ultra-poor-mans-install-user daran denken, seine Kanotix-Konfiguration über das K-Menü erneut zu sichern.

Danke für die Tipps, die Twinview nun für mich perfekt machen, an llutz aus dem Kanotix-IRC.

Grüße
Ron.
 
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