Das "
Minimal Footprint Install" ist eine Variante des 
UltraPoorMansInstall.
Das Prinzip:
Man bootet Kanotix mit Hilfe von ein paar DOS-Tools, z.B. auf einer DOS-Bootdiskette.
Dabei nutzt man die Eigenschaft von Kanotix, anstatt von CD auch aus einer auf der Festplatte gespeicherten Kanotix-ISO-Datei heraus starten zu können.
Die 
Nachteile dieser Methode: 
-  Man muss in Kauf nehmen, mit Kanotix (weiterhin) in der Form einer unveränderbaren "LiveCD" zu arbeiten;
 -  Die Kanotix-ISO-Datei muss auf der Festplatte gespeichert sein;
 -  Es ist ein bootfähiges DOS erforderlich, also eine DOS-Bootdiskette oder eine DOS-Partition auf der Festplatte;
 -  Es sind DOS-Grundkenntnisse erforderlich;
 -  Es ist einmalig etwas "Handarbeit" erforderlich;
 -  Ein verwendetes Programm (NTFSDOS∞) ist "Closed Source".
 
Die 
Vorteile dieser Methode:
-  Das CD-ROM-Laufwerk ist nicht zwingend notwendig;
 -  Das CD-ROM-Laufwerk muss nicht bootfähig sein;
 -  Die Partitionierung muss nicht verändert werden, auch wenn keine freie Partition vorhanden ist;
 -  Der Bootvorgang lässt sich komplett automatisieren, mit beliebigen Parametern;∞
 -  Der Bootvorgang wird beschleunigt, und die Reaktions- und Ladezeiten sind kürzer;
 -  Die Veränderungen am PC sind minimal (daher der Name "Minimal Footprint Install").
 
Und so geht's:
Zunächst muss man die Kanotix-ISO-Datei irgendwie auf die Platte zu bekommen, dies ist die einzige Veränderung am PC. 
Mehrere Möglichkeiten sind denkbar, u.a.:
-  Man lädt sie aus dem Internet (natürlich nur, wenn man sie nicht schon irgenwo gespeichert hat ...);
 -  Man erstellt mit OMI ('Optical Media Image', Bestandteil der SHSUCD Suite∞) eine ISO-Datei aus einer vorhandenen bootfähigen CD;
 -  Man kopiert sie von CD (dazu muss man die Kanotix-ISO-Datei als Datei auf eine CD gebrannt haben);
 -  Man kopiert sie per Laplink-Kabel unter DOS von einem PC zu einem anderen, z.B. mit File Maven∞ (Bestandteil der Universal Boot CD∞), xtlink∞ oder ZIP∞. 
 Wenn die Festplatte mit NTFS formatiert ist, scheidet diese Möglichkeit aus, da NTFS unter DOS nur gelesen werden kann! 
Der Boot-Vorgang in Kurzform:
-  DOS starten, z.B. mit einer FreeDOS∞-Bootdisk∞;
 -  Mit NTFSDOS∞ lesenden Zugriff auf NTFS-Partitionen ermöglichen;
 -  Mit SHSUCDHD und SHSUCDX (Bestandteil der SHSUCD Suite∞) ein CD-ROM-Laufwerk mit der Kanotix-ISO-Datei emulieren;
 -  Mit LOADLIN-1.6c∞ den Kernel und die Init-RAM-Disk aus dem emulierten CD-ROM-Laufwerk laden und starten, dabei mit den Parametern∞ "fromhd=" und "fromiso=" die Partition, den Pfad und den Namen der Kanotix-ISO-Datei angeben. 
 
Hinweis:
Der Link zu LOADLIN scheint tot zu sein (02.05.2006).
[[http://archive.ubuntu.com/ubuntu/pool/universe/l/loadlin/loadlin_1.6c-0.4.tar.gz Hier]] fand ich ein Ubuntu-Paket, dass LOADLIN-1.6c enthält. 
Es geht vielleicht auch mit tiny.exe, Teil des Boot-Loaders [[http://gujin.sourceforge.net Gujin]]
 
Zum Verständnis:
-  Schritt 2 legt für jede vorhandene NTFS-Partition unter DOS einen Laufwerksbuchstaben an (dieser Schritt ist natürlich nur dann notwendig, wenn die Kanotix-ISO-Datei aus einer NTFS-Partition gespeichert ist).
 -  Schritt 3 entspricht dem, was man mit den Demon Tools unter Windows bzw. mit dem Loop Device unter Linux machen würde: Man emuliert ein Laufwerk bzw. ein Device aus einer (ISO-)Datei. Auf diese Weise kommt man an die Kernel-Datei (vmlinuz) und an die Init-RAM-Disk-Datei (miniroot.gz) heran, die im Verzeichnis /boot auf der CD liegen.
 -  Schritt 4 entspricht dem, was man mit einem Bootloader wie Lilo, Grub oder Isolinux macht: Man lädt und startet den Kernel mit der Init-RAM-Disk, dabei übergibt man dem Kernel die gewünschten Parameter∞.
 
Um den Bootvorgang zu automatisieren, legt man für die Schritte 2, 3 und 4 ein Script (eine Batch-Datei) auf der DOS-Bootdisk an:
ntfsdos
shsucdhd /F:C:\Kanotix\ktx05-04.iso
shsucdx /D:SHSU-CDH,L
loadlin @ktx05-04.hd
 
Zum Verständnis:
-  Die Kanotix-ISO-Datei liegt in diesem Fall unter "C:\Kanotix\ktx05-04.iso". SHSUCDHD legt (standardmässig) einen CD-ROM-Treiber mit dem Namen "SHSU-CDH" an, dem hier mit SHSUCDX der Laufwerksbuchstabe "L" zugewiesen wird. 
 -  LOADLIN bietet die Möglichkeit, die Parameter für's Booten mit einer (Text-)Datei zu übergeben. Dem Namen der Datei muss dazu ein "Klammeraffe" vorangestellt werden.
 
In diesem Fall stehen die Parameter für's Booten mit LOADLIN in der Datei "ktx05-04.hd":
L:/boot/vmlinuz
initrd=L:/boot/miniroot.gz
ramdisk_size=100000
init=/etc/init
lang=de
apm=power-off
vga=794
xmodule=fbdev
nomce
quiet
alsa
noprompt
noeject
fromhd=/dev/hda1
fromiso=Kanotix/ktx05-04.iso
 
Zum Verständnis:
-  Die hier angegebene Zusammenstellung der Parameter∞ entspricht dem Menüpunkt "Framebuffer Mode 1280x1024" im deutschsprachigen Extra-Menü von Grub (Datei /boot/grub/extra_d.lst auf der CD). 
 -  Mit dem VGA-Code∞ ("vga=XXX") wird die Auflösung und die Farbanzahl festgelegt.
 -  Der Parameter∞ "xmodule=fbdev" war in meinem Fall für das Starten von X notwendig.
 -  Pfad und Name des Kernels müssen an erster Stelle stehen, die Reihenfolge der restlichen Parameter ist beliebig.
 
Ich wünsche viel Erfolg!
Anmerkung: LOADLIN und Debian
Nach meinen Erfahrungen harmoniert LOADLIN nicht (immer) mit Debian (stable): Auf meinem PC lässt sich XFree86 grundsätzlich nicht starten, wenn mit LOADLIN von einer 
FreeDOS∞-Bootdisk gebootet wurde. Ob es an LOADLIN oder 
FreeDOS∞ liegt, kann ich nicht sagen. Bei Verwendung des 
GRUB Bootmanagers tritt dieses Problem nicht auf.